1. Dezember 2025 - Beiträge - Allgemein

Nachtwächterführung in Murrhardt

Für diesen Ausflug hatten 17 Fichtenberger Landfrauen und vier Gast-Männer keinen weiten Weg, denn sie waren mit Murrhardts „Nachtwächter“ Christian Schweizer verabredet. Doch bevor er sein Amt antrat, wurde dem Geburtstagskind aus den eigenen Reihen ein Ständchen dargebracht. Es kam von Herzen ! Schmunzelnd übernahm danach der Nachtwächter das Wort und entführte den Besuch aus Fichtenberg in die Vergangenheit der Stadt. Er erzählte von der Zeit der Römer, die als Kulturerbe u.a. den Limes hinterlassen haben und erklärte, warum die beiden Wölfe im Stadtwappen von Murrhardt verankert sind.

Auch vom im Jahr 1200 erlangten Marktrecht und vom im Jahr 1288 verliehenen Stadtrecht konnte man erfahren sowie von Adeligen, die sich um die Geschicke der Stadt bemühten. Der große Stadtbrand im Jahr 1765 wurde nicht vergessen ebensowenig wie die Erklärung, was es mit dem Hexenturm auf sich hat. Und dass Walterich aus dem fränkischen Hochadel nicht nur der Gründer des Klosters, sondern auch dessen erster Abt war, versteht sich von selbst.

Man erfuhr des weiteren von den vielen Wirtschaften, von denen nur wenige übrig blieben, und von berühmten Persönlichkeiten, die in Murrhardt beheimatet waren wie z.B. Johannes Kepler und die Künstlerfamilien Zügel und Nägele. Dass in der „Sonnepost“ mehrmals entscheidende politische Treffen stattfanden, darf nicht unerwähnt bleiben.

Vor geschichtsträchtigen Gebäuden blieb man ehrfürchtig stehen und hörte, was der Nachtwächter darüber erzählte und vor allem lauschte man, wenn er das „Hört’ Ihr Leut’ und lasst Euch sagen“ vortrug. Dass die Geschichte der Stadt mit Anekdoten gespickt wurden, gefiel dem aufmerksamen Publikum. Auch das allgegenwärtig verschmitzte Lächeln des Nachtwächters trug zum Erfolg der Führung bei und er erntete so manches fröhliche Gesicht.

Bemerkenswert, dass trotz der plötzlichen Kälte alle bis zum Schluss durchgehalten haben, auch wenn sich die Füße wie Eisklötze anfühlten. Sogar die Stimme des Nachtwächters wurde brüchig, als er die letzte Strophe seines „Hört’ Ihr Leut’ und lasst Euch sagen“ zum Besten gab. Respekt !